Die erste Europäische Schule entstand im Oktober 1953 in Luxemburg auf Anregung der Beamten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, mit der Unterstützung der Institutionen der Gemeinschaft und der luxemburgischen Regierung. Dieses Experiment, Schüler verschiedener Muttersprachen und Nationalitäten gemeinsam zu erziehen, erwies sich für die sechs Regierungen sehr bald als erfolgreich und veranlasste die Erziehungsminister, in Bezug auf Lehrpläne, Ernennung von Lehrkräften und Überprüfung und Anerkennung von erreichten Abschlüssen zusammenzuarbeiten.
Die Unterzeichnung des Protokolls machte die luxemburgische Schule im April 1957 zur ersten offiziellen Europäischen Schule. Die erste Europäische Abiturprüfung wurde dort im Juli 1959 abgenommen und berechtigte die Inhaber des Europäischen Zeugnisses zum Hochschulstudium an allen Universitäten der sechs Mitgliedstaaten.
Der Erfolg dieses Schulexperiments ermutigte die Kommission der Europäischen Gemeinschaften und Euratom dazu, die Gründung weiterer Europäischer Schulen an ihren jeweiligen Zentren zu beantragen.
Heute gibt es 13
Europäischen Schulen in sechs verschiedenen Ländern:
Luxemburg I | Luxemburg | 1953 | 1959 |
Brüssel I | Belgien | 1958 | 1964 |
Mol/Geel | Belgien | 1960 | 1966 |
Varese | Italien | 1960 | 1965 |
Karlsruhe | Deutschland | 1962 | 1968 |
Bergen | Niederlande | 1963 | 1971 |
Brüssel II | Belgien | 1974 | 1982 |
München | Deutschland | 1977 | 1984 |
Culham | Großbritannien | 1978 Geschlossen im August 2017 | 1982 |
Brüssel III | Belgien | 1999 | 2001 |
Alicante | Spanien | 2002 | 2006 |
Frankfurt | Deutschland | 2002 | 2006 |
Luxemburg II | Luxemburg | 2004 | 2013 |
Brüssel IV | Belgien | 2007 | 2017 |
Die Europäischen Schulen haben seit 2005 aufgrund von Empfehlungen des Europäischen Parlaments ihren Lehrplan sowie das europäische Abitur für nationale Schulen geöffnet.
Die anerkannten Europäischen Schulen sind Schulen, die dem Netzwerk Europäischer Schulen, wie es von der regierungsübergreifenden Organisation „Die Europäischen Schulen“ organisiert wird, nicht angehören und ein europäisches Unterrichts- und Erziehungsmodell anbieten, das den von den Europäischen Schulen festgelegten pädagogischen Anforderungen entspricht, aber im Rahmen der nationalen Bildungssysteme der Mitgliedstaaten und folglich außerhalb des rechtlichen, administrativen und finanziellen Rahmens, dem die Europäischen Schulen unterliegen, angeboten wird.